Ii. Grenzen und Größe. — Iii. Innerer Vau und Entstehungsgeschichte. 3
Der nördlichste Punkt liegt zwischen Ewringen und Mondorf im Kreise
Diedenhofen an der Grenze gegen Luxemburg unter 49° 30' n. Br. und 6° 15' ö. L.,
der westlichste in demselben Kreise bei Rödingen unter 49° 29' n.br.und 5° 52' ö.2.;
von diesem Punkte liegt die Ostecke bei Lauterburg 2° 20' entfernt unter 480 58'n.br.,
den südlichsten Punkt bezeichnet der Ort Lützel unter 47° 25' n. Br. und 7° 15' ö. L.
Die Längenerstreckung des Elsasses beträgt zwischen Weißenburg und Lützel
180 km, der westlichste Punkt Lothringens ist, auf dem 49.° n. Br. gemessen, von
Lauterburg 170 km entfernt.
Der Flächeninhalt des Reichslandes beträgt in dem angegebenen Um-
fang 14517 qkm. Davon entfallen auf den Bezirk
Unterelsaß...... 4786 qkm
Oberelsaff...... 3505 „
Lothringen...... 6226 „
Elsaß-Lothringen kommt also an Größe dem Großherzogtum Baden mit
15067 qkm und dem Königreich Sachsen mit 14 993 qkm nahezu gleich und
nimmt unter den Staaten des Deutschen Reiches nach den Königreichen Preußen,
Bayern, Württemberg, Sachsen und dem Großherzogtum Baden die sechste
Stelle ein.
Iii. Innerer Bau und Entstehungsgeschichte des Landes.
Die Oberflächengestalt eines Landes wird in der Hauptsache durch zwei
Faktoren bestimmt, nämlich 1. durch die Beschaffenheit des Gesteins-
Materials, aus welchem sich der Boden zusammensetzt, d. i. durch die mehr oder
minder große Widerstandsfähigkeit gegen die zerstörenden Wirkungen der
Atmosphärilien, und 2. durch die Veränderungen, welche die ursprüngliche
Lagerung der Gesteine infolge der Gebirgsbildung im Laufe langer Zeiten
erfahren hat. Will man daher verstehen, wie sich das gegenwärtige Relief
eines Landes herausgebildet hat, so muß man nicht nur seinen inneren Bau,
sondern auch seine Entwicklungsgeschichte kennen. Beide zusammen gewähren die
Möglichkeit, eine Gliederung des Landes in natürliche Landschaften vorzunehmen
und den Einfluß der Vielgestaltigkeit der Bodenformen auf die kulturelle
Entwicklung der Bewohner zu verstehen. Aber darüber hinaus bildet die
Kenntnis der Zusammensetzung des Bodens und der geographischen Verteilung
der verschiedenen Gesteine und Bodenschätze die Grundlage für die Beurteilung
der wirtschaftlichen Entwicklung und Stellung des Landes. Alle diese Gründe
rechtfertigen es, einen Abriß des geologischen Aufbaus und der geologischen
Entwicklung an den Anfang der Landeskunde zu stellen.
Die ältesten in Elsaß-Lothringen nachgewiesenen Gesteine sind Gneise,
welche dem versteinerungsfreien kristallinischen Grundgebirge angehören. Ihr
Hauptverbreitungsgebiet haben sie im Münster- und Weilertal bei Urbeis zu
beiden Seiten des Granitzuges, welcher die St. Didlerhöhe trägt. Daran
stoßen nordwärts, an der Südseite des Hochfeldes, alte paläozoische Schiefer
des Weilertales, die Weiler und Steiger Schiefer, welche sich vom oberen
1*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
50
Welcher Nebenfluß der Oder durchfließt es hier? Welche Nebeuflüffe
der Elbe durchfließen das Königreich Sachsen? Welche Richtung
haben diese Flüsse im Allgemeinen? — 8. Welche Staaten durch-
zieht und berührt die Saale in ihrem Laufe von der Quelle bis zur
Ilm-Mündung? — 9. Zu welchem Staate gehört die Werra in
ihrem Oberläufe längs des Thüringerwaldes? — 10. Stellt von
den in der top. Geographie genannten Flüssen diejenigen zusammen,
welche Knrhessen durchströmen oder berühren! — 11. Welcher Fluß
bildet die Nordgränze der Provinz Starkenburg? Welcher die Nord-
gränze von Nheinhessen? Welcher die Westgränze desselben? — 13.
Welche Flüsse bilden die Südgränze von Nassau? Welcher die Süd-
hälfte der Westgränze? Welcher Fluß Ihm Nassau in eine Nord-
und eine (größere) Südhälfte? — 13. Wie viel Uhr ist's an der
Westgränze von Deutsch-Luxemburg, wenn's mitten im Königreich
Sachsen (31" O.) Mittag ist? — 14. Bei welcher Stadt durch-
kreuzen sich 5)0" N. 30" O.? bei welcher 51" N. 29" O.? Welche
liegt unter den genannten Städten zunächst bei 51" N. 30" O.?
welche bei 51" N. 31" O.? welche bei 52" N. 27" O.? — l5.
Reicht Deutschland oder Italien weiter gegen W. ? — 16. Welche
italienische Insel durchzieht der Meridian von Eisenach? Welche 3
italienische Städte liegen diesem Meridian am nächsten? — 17.
Welcher Nebenfluß des Rheins mündet nahe dem Meridian des
Westrandes von Sardinien? — 18. Welche italienische Städte lie-
gen ganz nahe beim Meridian von Leipzig? — 19. Welche Stadt
liegt südlicher, Kreuznach oder Mainz? Bingen oder Mainz? Kreuz-
nach oder Darmstadt? Luxemburg oder Worms? Mainz oder Prag?
Mainz oder Krakau? Mainz oder Orenburg? — 20. Wiederholt
aus der phys. Geographie die geognostischen Notizen über das Erz-
gebirge, den Franken- und Thüringerwald, das Gebirgsland an der
Weser, den Taunus und Westerwald!
§. 23. Das Königreich Preußen.
Indem wir nunmehr zu den Staaten Nord-Deutschlands (der
germanischen Tiefebene) übergehen, finden wir auch hier wieder in
dem östlichsten Staate, dem Königreich Preußen, zugleich den
größten von Nord-Deutschland.
Der gesammte preußische Staat, 5100 Q.-M. mit 17'/» Mill.
E., besteht aus zwei größer» Theilen, n) der (größer») Osthälfte
(4215 Q.-M.), von der Ostsee, Rußland, Polen und deutschen
Bundesstaaten begränzt, fast ganz eben, b) der Westhälfte (855
Q.-M.), von deutschen Bundesstaaten, Belgien, Frankreich und dem
Königreich der Niederlande begränzt, im Saarthal bis ungefähr zu
49" N. südwärts, im Rheinthal bis beinahe 52" N. nordwärts, im
Weserthal bis 52'/2" nordostwärts reichend, im ganzen S.o. von
Theilen des Mittelgebirgsbogens erfüllt, und 0) aus den seit 1850
einverleibten Fürstenthümern Hohenzollern-Hechingen und
Sigmaringen (21 O.-M.) in Süd-Deutschland, von würtemberg.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Die Staaten Norddeutschlands.
64
Neu eingetragen wurden das akehrwürdige Trier, das schon von den Römern gegründet
wurde, Saarbrücken, der Mittelpunkt eines großen Kohlenlagers, und die Fabrikstadt Rem-
scheid im Wupperviereck gleichsam eine Schwesterstadt zu Solingen.
4. Die Rheinprovinz ist wichtig durch große Kohlenlager (im Ruhrgebiet, bei Saar-
brücken und bei Aachen), durch Gewinnung von Eisen (Rührgebiet) und andern Metallen,
ferner durch ihre großeu Industriestädte (nennen!) und durch ihre Rheiu- und Mosel-
weine.
56
Abb. 54.
Provinz Hessen-Nassan.
2. Die Provinz Hessen-Nassau.
1. Welche Staaten und Provinzen umgeben
die Provinz Hessen-Nassau? Sie umschließt das
nördliche Stück des Großherzogtums Hessen.
2. Die Provinz gehört ganz dem Bergland an.
Wo hat sie etwas Tiefland?
3. Benenne in Skizze54 die eiugezeich-
neten Gebirge, Flüsse und Städte und
wiederhole, was du im einzelnen über sie
weißt!
Neu eingetragen wurde die schöngelegene Universitäts-
stadt Marburg au der Lahn.
4. Hessen-Nassau ist die waldreichste Pro vi uz
Preußens. Es liefert Eisen (an der Lahn), Dach-
schiefer (am Rheiu) und Wein (am Rhein, z. B. bei
Rüdesheim) und hat zahlreiche Heilquellen (Wiesbaden
Ems n. a.).
3. Die Provinz Westfalen.
57 1. Welche Staaten und Provinzen umgeben Westfalen? Umriß herzförmig.
2. Die Provinz besteht zur Hälfte aus
Tiefland (wo?), zur Hälfte aus Bergland
(wo?).
3. Benenne in Abb. 55 die einge-
tragenen Gebirge, Flüsse und Städte
und wiederhole, was du im einzelnen
über sie weißt!
Neu eingetragen wurden die Fabrikstadt Bochum
und Siegen, der Mittelpunkt eines großen Eisenerz-
lagers.
Im Ruhrgebiet Kohlen und Eiseu und große
Industriestädte; an der Sieg Eisen; bei Bielefeld
Leinenweberei. Berühmte Schweinezucht (west-
Abb. 55. Provinz Westfalen. Mischer Schinken!).
4. Die Provinz Hannover.
58 1. Wovon wird die Provinz Hannover umgrenzt?
2. Sie gehört fast ganz dem Tiefland an (Lüneburger Heide, Ostfriesische
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618 — 48.
So geschah es, daß der Katholizismus, gekräftigt durch den Jesuitenorden und das Tridentinum, große Fortschritte machte. Am Niederrhein und in Westfalen erfolgte die Gegenreformation.
In noch höherem Grade war das der Fall unter der Regierung Rudolfs Ii. 1576 — 1612, der, von den Jesuiten in Spanien erzogen, trübsinnig, in wissenschaftliche Liebhabereien und alche-mistische Träumereien vertieft, willenlos und eigensinnig, sich von seiner streng katholischen Umgebung leiten ließ. Im Erzbistum Köln wurden alle reformatorischen Regungen ausgerottet. Ein Streit im Straßburger Stift endete zu Ungunsten der Protestanten. Erzherzog Ferdinand, Rudolfs Ii. Vetter, führte in Steiermark, Kärnten und Krain die Gegenreformation durch (1600 wurde der große Astronom Johannes Kepler aus Graz a. d. Mur vertrieben). Als schwere Vergewaltigung empfanden die Protestanten das Vorgehen des eifrig katholischen Herzogs Maximilian von Bayern gegen die protestantische Reichsstadt Donauwörth, wo die Prozession des katholischen Klosters gestört worden war (1606 — 8).
Daher und infolge von Streitigkeiten über die Zulässigkeit der Einziehung geistlicher Güter traten (1608) zu Ahausen in Ansbach unter der Führung Friedrichs Iv. von der Pfalz fünf kleinere protestantische Fürsten zur Union zusammen. Ihr gegenüber bildete sich (1609) die viel stärkere katholische Liga unter Maximilian von Bayern.
Zwischen beiden Parteien schien der Krieg ausbrechen zu sollen über die Jülichsche Erbfolgefrage. Am Niederrhein war ein stattlicher Staat entstanden, der sich aus folgenden Gebieten zusammensetzte: 1. dem Herzogtum Jülich zu beiden Seiten der Roer, eines rechtsseitigen Nebenflusses der Maas, 2. dem Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins mit Kleve und Wesel, 8. dem Herzogtum Berg auf der rechten Rheinseite mit Düsseldorf, 4. der Grafschaft Mark im Gebiet der Ruhr, 5. der Grafschaft Ravensberg zwischen der oberen Ems und der mittleren Weser mit Bielefeld. Als Herzog Johann Wilhelm 1609 kinderlos starb, machten auf diese Länder Anspruch die beiden protestantischen Fürsten Johann Sigismund von Brandenburg
11*
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
Extrahierte Personennamen: Rudolfs Ferdinand Ferdinand Rudolfs Johannes_Kepler Maximilian_von_Bayern Maximilian Friedrichs Maximilian_von_Bayern Maximilian Maas Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Johann
— 30 —
anbaufähig ifi, so ist der Bodenanbau die Hauptbeschäftigung der Be-
wohner. Acker- und Gartenland, Obsthaine und Rebengelände sind mit
Ausnahme des hohen Gebirges über das ganze Land verteilt. Die Weide-
flächen des Gebirges und die trefflichen Wiesen bilden die Grundlage der
hoch entwickelten Viehzucht. Von Jndustriezweigen sind die Schmuck-
waren-, Gewebe- und Holzindustrie (Uhren und Musikwerke) am besten
entwickelt. Die große Lebensader des Landes ist die Straße Frankfurt—.
Basel; aber auch die Fortsetzung der Linie Paris—straßburg nach der
Donau ist von großer Wichtigkeit.
Das Großherzogtum Baden ist eine konstitutionelle Monarchie.
4 Bezirke (f. Karte!).
2 Großstädte: Karlsruhe, Mannheim.
Orte: a) am Rhein: Konstanz, Alt-Breisach, Kehl, Mannheim; unweit
Karlsruhe.
l>j am und im Schwarzwalde: Freiburg, Offenburg, Baden.
c) am Neckar und in seinem Gebiet: Pforzheim, Heidelberg.
d) an der Donau: Donaueschingen.
Das Großherzogtum He^en. Welches sind die beiden getrennt
liegenden Teile des Großherzogtums? Bestimme deren Lage und Grenzen?
Welche Anteile am deutschen Boden weisen H. Süddeutschland, welche
Norddeutschland zu? Welchen Flußgebieten gehört es an?
H. ist 7700 qkm groß und hat über 1,3 Mtll. Einwohner, auf 1 qkm 166.
213 der Einwohner sind evangelisch, 1js ist katholisch. Im n-en Teile ist die Be-
völkerung h essisch, im s-en rh einsränkisch. Wie Baden ist das s-e Hessen
vorzugsweise ein Obst-, Wein- und Waldland. Als Industriezweige
sind besonders hervorzuheben die Lederwaren- und Möbelfabrikation, der
Maschinenbau und die Herstellung von Chemikalien.
Hessen ist eine konstitutionelle Monarchie. 3 Provinzen
(s. Karte!). 1 Großstadt: Mainz.
Orte: a) am Rhein: Worms, Mainz, Bingen: r. vom Rhein
Darmstadt.
b) am Main: Offenbach.
c) in Oberhessen: Gießen.
Das Reichsland Elsaß ^-Lothringens Welchen Teil des Deutschen
Reichs der Lage nach bildet das Reichsland? Bestimme die Grenze gegen
Frankreich, die Sprachgrenze! An welche Staaten grenzt Elsaß-Lothringen
im N, £), S? Welche Anteile des deutschen Mittelgebirges erfüllen es?
Nenne die Flüsse! Welche natürlichen Straßen durchziehen es?
E.-L, ist 14500 qkm groß und hat 1,9 Mill. Einwohner, 129 auf 1 qkm.
s/4 der Gesamtbevölkerung sind Katholiken, '/s Evangelische. Der Ab-
stammung nach ist der fränkische Stamm der herrschende, im S
und im Gebirge wohnen Alemannen. Landwirtschaft ist auch im Reichs-
lande eine Hauptbeschäftigung der Bewohner. Als Weinland nimmt
Elsaß-Lothringen den ersten Rang unter den Staaten des Deutschen Reichs
ein. In seiner Industrie steht es dem gewerbtätiasten deutschen Lande,
dem Königreich Sachsen, nahezu gleich; den hervorragendsten Anteil hat
die Baumwollindustrie im Elsaß. Daneben weist E.-L. Bergbau,
Hütten- und Salinenwesen auf.
Elsaß-Lothringen ist heute durch seine Verfassung ein selbständiger
Bundesstaat des Reichs. Das Staatsoberhaupt ist der Kaiser, der durch
einen Statthalter vertreten wird.
1 Großstadt: Straßburg.
Orte: a) l. vom Rhein: Neu Breisach, Straßburg, Mülhausen,
Colmar, Zabern, Wörth, Weißenburg.
b) an der Saar: Saargemünd.
c) an der Mosel: Metz.
i Elsaß = Fremd sitz, Sitz der auf fremdem, auf römischem Boden an-
gefiedelten Alemannen. ^ Nach Lothar Ii., der das Land 855 erhielt.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
28 Die Deutschen Landschaften.
wagrechte Hochfläche, die schwäbische mehr eine Mulde. Auf der Lothringischen Hoch-
fläche walten Feld und Wald vor; Mosel- und Saartal sind so tief ein-
gesenkt wie das Neckartal (Metz 170 in), Heilbronn 150 m), haben ein mildes
h! A ^ |l | Ii }|
eoo ^ ^ ^ s 25 ^ _____N ^ *
300
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Profil durch Lothringen und die Pfalz von W. nach O.
M. d. Länge 1:750 000. — M. d. Höhe 1:150 000.
Klima und erzeugen Gemüse, Wein und Obst. Lothringen ist^wie Württemberg
ein schönes und fruchtbares Land.
Die Bevölkerung Lothringens ist vorwiegend deutsch und zwar
fränkischer Abstammung; doch sitzen nahe der französischen Grenze etwa 170000 Fran-
zosen, mit denen in Elsaß zusammen etwa 200 000. Tie Sprachgrenze zieht von
der Quelle der Saar nach Diedenhofen. Lothringen bildet im Berein mit Elsas;
die deutsche Westmark zum Schutze des Reiches. („Tie Wacht am Rhein und an der
Mosel.") Hier liegt die starke Festung Metz (60000 Einw.) mit zahlreicher Besatzung;
moselabwärts die Festung Diedenhofen. In der Umgebung von Metz
fanden in den Augusttagen des Jahres 1870 die blutigen Schlachten bei C o u r
celles, Vionville und Mars la Tour, Gravelotte und
S t. P r i v a t statt, die zur Übergabe der Festung und weiterhin zur Wieder-
gewinnung Elsaß-Lothringens führten. — Seit 1871 ist Elsaß-Lothringen nach
ungeheuren Opfern an Gut und Blut wieder mit seinem Mutterlande vereinigt,
nachdem es 200 Jahre lang unter französischer Herrschaft gestanden ist. Beide
Gebiete bilden zusammen das Reichsland Elsaß-Lothringen, d. h. sie haben keinen
eigenen Fürsten, sondern werden durch einen kaiserlichen Statthalter verwaltet.
Die Oberrheinische Tiefebene und ihre beiden Seitenflügel, das Schwä-
bisch-Fränkische Stufenland und das Stufenland der Mosel, nennt
man zusammen auch das „Südwestdeutsche Laudbecteu". Dieses ist
der gesegnetste Teil von ganz Teutschland.
Aufgaben: I.vergleiche Schwarzwald und Wasgenwald miteinander! 2. Welche
Staaten haben an der Oberrheinischen Tiefebene Anteil? 3. Zeichne den Oberrhein samt
seinen Randgebirgen! 4. Finden sich in unserer Heimat Plateaus oder alte Nrgebirge?
Politische Übersicht der süddeutschen Staaten.
1. Das Königreich Bayern. 76 000 qkm, 7 Mill. Einw. Bayern besteht
aus 2, der Größe nach sehr verschiedenen Teilen: 1. dem rechtsrheinischen
Bayern zu beiden Seiten der oberen Donau und des Mains und dem linksrheinischen
Bayern, der Pfalz, vom Rhein bis zur Saar und Nahe reichend.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Das Deutsche Reich. 25
4. Das Stufenland der Mosel, Lothringen.
Umgrenzung. Die Lothringische Hochfläche breitet sich zwischen dem
Wasgenwald und der Haardt im Osten, dem Argonnenwald im Westen und
den Ardennen im Norden aus. Der nördliche Teil (Lothringen) gehört zum
Deutschen Reiche.
Tal und Höhen. Das Moseltal, das wichtigste Tal des Landes, ist so
tief eingesenkt wie das Neckartal Metz 170 m, Heilbronn am Neckar 150 m),
geschützt, hat ein mildes Klima und erzeugt daher Wein und Obst. Es bildet das
Seitenstück zum Neckartale.
Aus dem hochgelegenen Plateau ist das Klima rauher und auch der Boden
teilweise weniger ertragfähig. Auf der Hochfläche wird vorwiegend Ackerbau und
Pferdezucht gepflegt.
Geschichtliches. Siedelungen. Seit 1871 ist Elsaß-Lothringen
wieder mit dem Deutschen Reiche vereinigt. Die Hauptstadt Lothringens ist die
Festung
Die Oberrheinische Tiefebene und ihre beiden Seitenflügel, das Schwäbisch-
Fränkische Stufenland und das Stufenland der Mosel nennt man zusammen
auch das „Südwestdeutsche Landbecken".
Dieses ist der gesegnetste Teil von ganz Deutschland. ^
^ Politische Übersicht der süddeutschen Staaten.
1. Das Königreich Bayern. 76000 qkm (= nahezu so groß wie Branden-
burg und Schlesien); 61/2 Mill. Einw.
Haupt- und Residenzstadt München an der Isar. Auf der Schwäbisch-
Bayerischen Hochfläche ferner: Ingolstadt und Passau (an der Donau), Lands-
Hut (an der Isar), Augsburg (am Lech). In der Ob er Pfalz: Regensburg (an der
Donau). In Franken: Bayreuth (am Roten Main), Bamberg (am Main),, Nürn-
berg (an der Pegnitz), Würzburg (am Main). In der Pfalz: Speyer und Ludwigs-
Hafen (am Rhein), Kaiserslautern.
2. Das Königreich Württemberg. 20000 qkm (= halb so groß wie
Brandenburg): 21u Mill. Einw.
Haupt- und Residenzstadt Stuttgart. Ulm (an der Donau); Cannstatt,
Eßlingen und Heilbronn (am Neckar).
3. Das Großherzogtum Baden. 150o0 qkm (= Hessen-Nassau);
2 Mill. Einw.
Haupt- und Residenzstadt Karlsruhe. Freiburg, Pforzheim; Heidelberg (am
Neckar), Mannheim (am Rhein).
4. Das Groß herzog tum Hessen (mit Oberhessen), 8000 qkm (— V2 Don
Hessen-Nassau) 1v4 Mill. Einw. ^
Haupt- und Residenzstadt Darmstadt. Offenbach (am Main), Worms und
Mainz (am Rhein).
5. Die Reichslande Elsaß-Lothringen. 15 000 qkm (— Baden oder
Hessen-Nassau); 1 */6 Mill. Einw.
Sitz des kaiserlichen Statthalters Straßburg (am Rhein); Mülhausen; Metz
(an der Mosel).
6. Das Fürstentum Hohenzollern (mit Preußen vereinigt); Sigma-
ringen.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Das Deutsche Reich.
gebirge haben außer dieser auch noch die preußischen Provinzen Hessen-
Nassau und Westfalen, sowie das Großherzogtum Hessen Anteil.
2. Das Schiefergebirge zerfällt durch den Rhein, der es von
Bingen bis Bonn durchbricht, und durch die Taleinsenkungen seiner
Nebenflüsse in mehrere Teile:
Auf der Westseite des Rheines:
Der Hunsrück (d. i. hoher Rücken), zwischen Nahe und Mosel,
besteht aus reichbewaldeten Bergzügen und ist vielfach wie der gegen-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
42
B. Das Deutsche Reich.
Politische Wiederholung der süddeutschen Staaten.
1. Das Königreich Bayern, 76 000 qkm (= nahezu so groß wie Brandenburg
und Schlesien); 7 Mill. Eiuw.
Bez. Oberbayern: München^*, Berchtesgaden, Reichenhall, Partenkirchen,
Rosenhein:, Oberammergau, Ingolstadt.
Bez. Niederbayern: Lands Hut, Passau, Straubing.
Bez. Schwaben: Augsburgs, Kempten, Lindau.
Bez. Oberpsalz: R e g e n s b u r g , Amberg.
Bez. O b e r f r a n k e n: Bayreuth, Hos, Kulmbach, Bamberg.
Bez. M i t t e l f r a n k e n: Ansbach, Nürnbergs, Fürth, Erlangen, Spalt, Soln-
hosen.
Bez. U n t e r f r a n k e n: W ü r z b u r g, Kissingen, Aschaffenburg.
Bez. R h e i u p f a l z: Speyer, Ludwigshafen, Kaiserslautern.'
2. Das K ö u i g r e i ch Württemberg, 20 000 qkm (= halb so groß wie Branden-
bürg); 2% Mill. Eiuw.
Donankreis: Ulm, Friedrichshafen, Geißlingen.
I a g st k r e i s: E l l w a n g e u.
S ch w a r z w a l d k r e i s: R e u t l i n g e n, Tübingen.
Neckarkreis: Stuttgart* mit Kannstatt, Eßlingen, Heilbronn.
3. Das Großherzogtum Baden, 15 000 qkm (= Hessen-Nassau); 2 Mill. Einw.
Karlsruhe*, Koustanz, Freiburg, Baden, Mannheim*, Heidelberg.
4. Das Großherzogtum Hessen (mit Oberhessen), 8000 qkm (= y2 von Hessen-
Nassau) ; ly4 Mill. Einw.
Bez. Rheinhessen: Darmstadt, Worms, Mainz*, Bingen (Offenbach).
(Bez. Oberhessen: Gieße n.)
5. Die R e i ch s l a n d e Elsaß-Lothringen, 15000 qkm (= Baden); 2 Mill. Einw.
Elsaß: Straßburg^*, Mülhausen, Kolmar, Schlettstadt, Hagenau, Weißeu-
bürg, Wörth.
Lothringen: Metz, Dudenhofen, Mars la Tour, Gravelotte.
6. Das Fürstentum Hohenzollern (mit Preußen vereinigt): S i g m a r i n g e n.
B. Die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle.
Bestandteile. Tie Glieder der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle sind das
Rheinische Schiefergebirge, das Hessische und das Weserbergland, der Thüringer Wald
und der Harz mit der Thüringischen Hochfläche, das Erzgebirge und die Sudeten.
Tie Mitteldeutsche Gebirgsschwelle bildet eine Folge von Mittelgebirgen zwischen
Rhein und Oder. Sie scheidet Norddeutschland von Süddeutschland.
Zahlreiche Flüsse durchbrechen die Gebirgsschwelle, so der Rhein zwischen
Bingen und Bonn, die Weser zwischen Münden und Minden, die Saale von Hos
an, die Elbe oberhalb Dresden und die Oder in ihrem Oberlauf. Überdies sind die
Gebirge selber an verschiedenen Stellen wenig geschlossen, so namentlich auf beiden
Seiten des Vogelsberges und in der Lausitz. Diese Täler und Gebirgslücten stellen
bequeme Verbindungen zwischen Nord und Süd her.
Klima und Erzeugnisse. Tie Höhen der Deutschen Mittelgebirgs-
schwelle sind rauh und für den Ackerbau wenig günstig; es gedeihen da vielfach nur
l* - Großstadt über 100000 Einw.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Düsseldorf
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4. Die Schlacht bei Worringen
und die Erhebung Düsseldorfs zur Stadt.
Die Grafen von Berg und die Erzbischöfe von Cöln.
Das Landesgebiet der Grafen von Berg grenzte im Westen unmittelbar an den Rhein; dennoch besaßen sie an diesem Strome kernen einzigen befestigten Platz, so daß sich ihre Untertanen auch nicht an bet" Schiffahrt und dem Handel auf dem Rheine beteiligen konnteu. Deshalb war das Streben der Grafen von Beig unablässig darauf gerichtet, sich an dem Rheine einen festen Stützpunkt für den Handel zu sichern. Sie wurden aber daran gehindert durch die Erzbischöse von (£öln, die damals zugleich weltliche fürsten und die mächtigsten Herrscher am Niederrhein waren. Ihr Gebiet erstreckt sich aus der linken Rheinseite von Remagen bis Urdingen, umfaßte also auch den linksrheinischen Teil des heutigen Düsseldorf. Sie hatteu nach und nach alle Handelsstraßen und Zollstätten am Niederrhein in ihren Besitz gebracht und erhoben von den^Waren, die auf dem Rheine und den Handelsstraßen längs des Stromes befördert wurden, hohe Zölle. Dadurch wurde aber nicht nur dav Erwerbsleben in den angrenzenden Ländern, sondern auch ganz besonders der Wohlstand der gewerbtätigen Bewohner Cölns schwer geschädigt. Die Bürger dieser Stadt vereinigten sich darum zum Schutze ihres Handels mit den Grafen von Berg und Jülich gegen die Erzbischöse von Eöln. Am Ende des 13. Jahrhunderts fand sich für die Verbündeten eine Gelegenheit, die Macht des gemein* sainen Gegners zu brechen.
Der Limbnrgische Erbfolgestreil. Während der Regierungszeit des Kaisers Rudolf von Habsburg entbrannte am Niederrhein und in feinen Nachbargebieten ein blutiger Krieg, an dem fast alle Fürsten zwischen Rhein und Maas sowie der benachbarten Länder beteiligt waren. Er heißt der Limbnrgische Erbfolgestreit, weil er wegen der Erbfolge in dem Herzogtum Limburg veranlaßt wurde. Dieses Land lag auf dem rechten Ufer der Maas und umfaßte Gebietsteile von Belgien, Holland und der Rheinprovinz. Bon rheinischen Städten gehörte u. a. Eupen zu diesem Herzogtum.
Im Jahre 1280 starb der Herzog Wilhelm von Limburg ohne männliche Nachkommen. Seine einzige Tochter Irmgard war mit dem Grasen Reinald von Geldern vermählt, der das Land nach dem Tode seines Schwiegervaters in Besitz nahm. Als aber Irmgard 1282 kinderlos starbt erhob Graf Adolf V. von Berg als ein Neffe des verstorbenen Herzogs ebenfalls Ansprüche auf das schöne und wohlhabende Ländchen. Der Gras von Geldern erkannte indes diese Ansprüche nicht an und hielt das Land besetzt. Da trat
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Habsburg Rudolf Wilhelm Irmgard Irmgard Graf_Adolf_V._von_Berg Adolf_V.